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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 379

1859 - Lübeck : Rohden
Xx, §. 8. Verdunkelung des Glanzes unter den letzten Ottonen. 379 geistreiche und ehrgeizige Wittwe. Beide Frauen führten durch Hülfe des trefflichen Willigis, Erzbischof von Mainz, das Reichsregiment mit einer Umsicht und Festigkeit, daß es nur einiger großer Thaten des jungen Königs bedurft hätte, um schnell den Kaiserthron wieder mit seinem frühern Glanze zu umgeben. Aber diese Thaten blie- den aus. Allzu früh war der wohlunterrichtete königliche Knabe, „das Wunder der Welt", in die selbständige Verwaltung seines Reiches eingetreten, allzu unklare und jugendlich überspannte Phantasieen zogen noch durch seine Seele; er setzte sich Ziele, die er nimmermehr errei- chen konnte, nicht mehr wollte er Sachse, nicht mehr Deutscher sein; Grieche von Geburt, Römer durch seine Würde, wollte er Rom wieder zur Hauptstadt der Welt, sich selbst zum altrömischen Imperator ma- chen. Mittlerweile aber, während er seine geringe Lebenskraft in überschwenglichen und unausführbaren Versuchen und Plänen ver- zehrte, wankte ihm schon der Boden unter den Füßen. Vcrrath und Ab- fall zeigte sich an allen Orten. Die Dänen hatten die deutsche Herrschaft abgeworfen, die Wenden das alte Heidenthum wiederhergestellt, Polen, Böhmen und Ungarn sich der deutschen Oberherrlichkeit — zum Theil mit Wissen und Willen des „römischen" Kaisers — entzogen. In Frankreich hatte das neue Königsgeschlecht des Hugo Cap et (seit 987) die letzten Karolinger völlig beseitigt und arbeitete mit Erfolg daran, das weftfränkische Reich von dem deutschen Einfluß gänzlich zu befreien. Italien war von der Südspitze bis zu den Alpen in vollem Aufruhr und kaum konnte die Leiche des kaiserlichen Jünglingö (1002) den wiederholten Anfällen italischer Kriegsfürsien durch seine Getreuen entzogen und über die Gebirge in die Gruft seiner Ahnen hinüberge- rettet werden. Das stolze Gebäude des großen Otto schien mit dem Tode und durch die Schuld seines Enkels zusammenzubrechen. Aber wenn auch die äußere Machtfülle des Kaiserthums von den beiden Jünglingen nicht in ihrem ganzen Umfange gewahrt werden konnte, so haben sie doch anregend und befruchtend auf die innere Ent- wicklung des deutschen Geistes und der Kirche eingewirkt. Schon die Verbindung mit Italien, welche der große Otto eröffnet hatte, die fortwährenden Römerzüge, an welchen fast alle deutschen Fürsten und unzähliges Volk sich belheiligten, mußten die Resie der altrömischen Bildung, die sich noch in Italien erhalten hatten, weithin über die deut- schen Länder'verbreiten. Dazu kam noch die neuangeknüpfte Verbin- dung mit dem griechischen Hofe und die Regentschaft dertheophano und die gelehrte Erziehung, welche der junge Otto empfing. Da sammelten sich von allen Seiten her gelehrte Männer an dem Hofe des jungen Kaisers, da fing man wieder an zu studiren, zu schriftstellern, zu dichten, zu philosophiren. Es wurden wieder künstlerische Versuche

2. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 405

1859 - Lübeck : Rohden
Xxl §. 7. Das Königreich Jerusalem und der dritte Kreuzzug. 403 das Gepränge, nicht die Tapferkeit und Gewalt ist es, welche das Reich Gottes bringt, sondern die Umwandlung des Sinnes. Im Königreich Jerusalem, wie hätte es auch anders sein sollen? war nichts Anderes zu sehen, als die Wiederholung und Fortsetzung ganz desselben sündlichen Lebens und Wesens, was in der abendländischen Christenheit vor Augen lag. Ja, es war dort noch viel schlimmer. Das südliche Klima, die asiatische Weichlichkeit und Genußsucht hatte schnell auf die roheren und kräftigen Söhne des Nordens entnervend und entsittlichend eingewirkt. Das heilige Land war ein Tummel- platz der gemeinsten fleischlichen Lüfte geworden. Auf dem neuerrich- teten stolzen Kirchenthron des Patriarchen von Jerusalem, bald auch auf dem königlichen Stuhle der Hcrrscherfamilie, in Jerusalem wie in Edeffa, Tyrus, Tripolis und Antiochien hatten Lasterhaftigkeit, Lüge, Niederträchtigkeit aller Art ihren weithin sichtbaren Sitz aufge- schlagen. Ueppige Wollust, schlaffe Trägheit, schändlicher Geiz, unbändige Herrschsucht, das sind die Züge, welche die ganze dama- lige Einwohnerschaft des heiligen Landes zur Schau trug. Selbst ein christlicher Zeitgenosse schildert sie als Ungeheuer von Lastern, deren Verworfenheit Niemand in ihrer ganzen Nacktheit für möglich halten würde. Diesem verfaulten Christenstaat gegenüber hatte der Herr eben jetzt einige der edelsten Erscheinungen des natürlichen Menschen gestellt, nämlich ein Paar Mohamedaner, die nicht so sehr von dem antichristischen Gift, alö von dem Rest des Gottcsodems, der auch in dem jämmerlichen Trugwerk des Koran noch zu finden ist, mit erfrischender Kraft berührt und angehaucht waren. Die bei- den gerechten, milden, großherzigen Saracenenfürsten Nureddin und nach ihm der noch größere Sala din traten zur Schande der Chri- stenheit als Lichter hervor, welche die greuliche Nacht christlicher Ver- worfenheit um so greller beleuchten. Voll Ekel wandten sich selbst die gemeinen Saracenen hinweg von den elenden Streitigkeiten der christ- lichen Fürsten, den noch schändlicheren der Patriarchen und Bischöfe, die mit schamloser Oeffentlichkeit geführt wurden. Ja Kreuzfahrer, angesehene Ritter, hochgestellte Geistliche verbanden sich oft genug mit den Saracenen gegen ihre eignen Glaubensgenossen. Unglaube und wahnwitziger Aberglaube, Völlerei und Unzucht und die peinlich- sten Ceremonien des Gottesdienstes wurden in widerlicher Gemein- schaft zur Schau getragen. Herrschsucht, Habsucht und Genußsucht waren die Götter, denen Jedermann von Herzen diente. Ein solches Reich, unter Greueln begonnen, unter Lastern sortgeführt, wie hätte es bestehen sollen? Durch die Gunst der äußeren Verhältnisse, durch

3. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 449

1859 - Lübeck : Rohden
Xxii. §. 8. Die neue Staatskunst der luxemburgischen Kaiser. 440 §.8. Die neue Staatskunst der luremburgischen Kaiser. Kehren wir aus diesem stillen Kreise auf das Gebiet des öffent- lichen Lebens und der Völkergeschichte zurück, so begegnet uns da freilich sogleich wieder der schneidende Luftzug der sich vorbereitenden neuern Staatskunst, die aller höheren Interessen bar sich lediglich auf den Eigennutz gründet und über den nächsten in die Augen fallenden Vortheil der eignen Person und des eignen Landes keine weitere Ver- pflichtung für die höheren und allgemeineren Angelegenheiten der Chri- stenheit anerkennen will. Nicht umsonst hatte Kaiser Karl Iv. seine Erziehung und erste Ausbildung in Frankreich und Italien empfangen. Durch ihn kamen die französischen Regierungsgrundsätze zuerst nach Deutschland. Er wie seine Söhne Wenzel und Si egmund, die nach ihm die Kaiserkrone getragen haben, konnten die französische Charak- terlosigkeit und Leichtfertigkeit nie verleugnen. Nur trat das welsche Wesen in verschiedener Weise frei ihnen hervor; bei Karl mehr als ränkesüchtige Geriebenheit, gewandte Ueberlistung seiner Gegner und gewissenlose Ausbeutung fremder Treue und Gutmüthigkeit für den eignen Vortheil. Bei Wenzel dagegen erscheint mehr die franzö- sische Rohheit, Rücksichtslosigkeit, Grausamkeit, die schändliche Tyrannei französischer Gewalthaber, und bei Sieg mund die seine und galante Art des äußern Wesens und die gewinnenden und bestechenden Manieren in der äußern Erscheinung, verbunden mit leichtsinniger Flatterhaftigkeit, Oberflächlichkeit und einer mehr ver- wirrenden als heilbringenden äußerlichen Geschäftigkeit. Von ihren Verpflichtungen für das deutsche Reich und für die gesammte Chri- stenheit hatten sie keinen Begriff oder wollten sich solcher Bürde, wenn sie nicht zugleich Vortheil und Ehre brachte, nicht unterziehen. Somit überließen sie das Reich sich selber und sorgten nur für ihre Erbländer. So viel neue Noth und Verwirrung dieses abermalige Zurücktreten der Kaisergewalt über Deutschland brachte, so muß man doch sagen, es war für die Deutschen ein Glück und ein nicht ge- nug zu preisender Rathschluß göttlichen Wohlgefallens, daß sie nicht bloß von der päpstlichen Knechtschaft, sondern auch von der kaiserlichen Vormundschaft gerade zu der Zeit befreit wurden, da sie alle Bildungs- mittel und Hülfen zu einer freien und selbständigen Entwicklung in reichem Maße empfangen hatten. Welch ein jammervoller Zustand, wenn auch das deutsche Volk unter ein ähnliches Joch gerathen wäre, wie die welschen Völker, insonderheit die Franzosen; wenn solche De- spoten, wie der halbfranzösische Wenzel einer war, die Deutschen in v. Rohden, Leitfaden. 29

4. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 412

1859 - Lübeck : Rohden
412 Xxi. §. 9. Innocenz Hi. oder die vollste Entfaltung rc. senden hohenstaufischen Friedrich Ii., aus Sicilien über die Alpen führen und auf den Kaiserthron zu Aachen setzen konnte. Nicht min- der hatte der Herr in allen übrigen europäischen Staaten die Ver- hältniffe so geordnet, und solche Fürsten bestellt, daß des Papstes Obergewalt sich überall volle Geltung verschaffen konnte. Die Kö- nige von Portugal, von Aragon, von England geriethen in die tiefste Abhängigkeit von Rom und mußten Zins zahlen; die Könige von Castilien (Leon) und Frankreich mußten ihre Ehen trennen oder wie- derherstellen nach seiner Entscheidung, in Norwegen und Schweden, in Polen und Ungarn entschied der Papst die Thronstreitigkeiten nach seinem Willen; die Fürsten von Dalmatien und Bulgarien empfingen ihre Kronen, der Erzbischof von Armenien das Pallium aus seinen Händen. Das ganze griechische Reich ward dem päpstlichen Einfluß geöffnet, und die bisher noch heidnischen Ostseeprovinzen dem christli- chen Scepter des Papstes unterworfen (vgl. d. folg. §.). Fragen wir nun, wie hat denn dieser Innocenz seine unver- gleichliche Macht, seine Gott vertretende Würde benutzt, was hat er gewirkt und ausgerichtet, so müssen wir anerkennen, daß er nicht bloß überall ein edles Streben, zu bessern, zu helfen, zu beruhigen und in die rechte Bahn zu lenken, an den Tag gelegt hat, sondern daß ihm auch Vieles und Großes gelungen ist. Wie billig, hat er den Anfang gemacht am eignen Hofe, in seiner unmittelbaren Umgebung. Wie viel Uebelstände, wie viel Erpressungen, wie viel Bestechung und Unge- rechtigkeit, wie viel Lurus und schwelgerische Ueppigkeit, wie viel Ueber- muth hatte sich am Hofe St. Peter's eingeschlichen! Unnachsichtig fegte Innocenz, so weit sein Auge reichte, allen diesen lang verjährten Schmutz aus und stellte Einfachheit, Gerechtigkeit, Zucht und Ord- nung in Rom wieder her. Und so that er durch alle Länder unter der ganzen Geistlichkeit. Es ist unglaublich, welches Heer von Klagen über den Weltsinn, die Ungerechtigkeit, die Sittenlosigkeit, ja die Laster und Verbrechen der Geistlichkeit aus fast allen Ländern erhoben wur- den. Ruhig und milde, aber mit unbeugsamem Nachdruck wußte auch da Innocenz überall durchzugreifen, und wo irgend eine begründete Klage zu seinen Ohren kam, hat es gewiß nicht an ihm gefehlt, wenn sie nicht abgestellt wurde. Er sorgte für gehörige Beaufsichtigung der niedern Geistlichkeit und der Mönche, für Unterricht des Volkes, wirkte dem immer weiter um sich greifenden Aberglauben und Reli- quiendienst entgegen und traf zweckmäßige Maßregeln gegen die Her- umtreiber, welche unter dem Vorwand großer Heiligkeit sich den La- sten und Pflichten des bürgerlichen Standes entzogen. Auch das muß man anerkennen, daß er die wilden Lüste und ungeordneten Leiden- schaften der Könige von Frankreich und England (in Frankreich hatte Philipp August seine rechtmäßige Gemahlin schmählich verstoßen, in England wüthete Richard's Nachfolger, der launenhafte Jo Hann,

5. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 419

1859 - Lübeck : Rohden
Xxl §.12. Scheinbare Wiederherstellung des Gleichgewichts zwischen Papstic. 419 fassenden Thätigkeit das lautere Wort Gottes in die Häuser getragen und den Herrn und Heiland in die Herzen des Volkes gepflanzt hätten. Wir wollen auch nicht verkennen, daß inanche fromme Ge- müther unter ihnen waren, die solchen Segen wirklich um sich verbrei- teten. Allein das waren nur Ausnahmen. Die Regel war, daß die bettelnden Mönche ihr Ansehen beim Volk und ihre Gewalt über die Gemüther dazu gebrauchten, um Reichthümer für ihre Orden zusam- menzubringen , um den crassen Aberglauben der Reliquien und Heili- genverehrung, die Verdienstlichkeit der guten Werke, den Gehorsam gegen die Anordnungen der Kirche zu steigern und jeden Widerspruch gläubiger Einfalt und innerlicher Frömmigkeit sofort niederzuschlagen. Die Dominicaner wurden mit der Zeit die ärgsten Ketzerrichter, aus ihrer Mitte ging die blutdürstigste Inquisition hervor. §. 12. Scheinbare Wiederherstellung des Gleichgewichts zwischen Papst und Kaiser. Als Innocenz Hi. gestorben war, konnte der junge kaiserliche Adler, den er groß gezogen und dem er selber zuerst zum Flug ver- holfen, desto kühner und unbehinderter seine Schwingen entfalten. Denn der neue Papst Honorius Iii. (1216 — 27) war ein milder nachgiebiger Mann, der sich durch die süßen Worte und Versprechun- gen des jungen Kaisers Hinhalten und zur Ruhe sprechen ließ. Aber eben hier beginnt schon unsere Klage, daß der durch Friedrich Ii. erneute Glanz des deutschen Kaiserthums keineswegs so reiner und Heller Art ist, wie wir es von einem deutschen Kaiser erwarten dürften. Deutsche Treue, deutsche Tiefe und Einfalt des Gemüthes finden wir bei diesem Friedrich nicht mehr. Von einer italieni- schen Mutter geboren, hatte er neben den ausgezeichnetsten Anlagen und Herrschertalenten, bei einer hinreißenden persönlichen Liebenswürdigkeit doch so viel sicilianische List und Schlauheit und Zweizüngigkeit, so viel einseitige Verstandesschärfe bei mangelnder Innigkeit und Gerad- heit des Herzens, daß wir Anstand nehmen, ihn noch den unsrigen zu nennen. Auch verbrachte er den größten Theil seines Lebens in Italien. Dort in seinem wunderschönen sicilianischen Erbreich weilte er am liebsten. Seinem Sohne Heinrich, den er zum deutschen König hatte krönen lassen, später seinem Sohne Konrad überließ er die deutschen Angelegenheiten fast allein. Nur selten*), nur wo das Gewicht seiner kaiserlichen Autorität in die Wagschale gelegt werden mußte, kam er über die Alpen. Dagegen verwandte er alle seine Kräfte *) Nach 1220 hat er Deutschland nicht mehr betreten, außer ln den Jabren 123b. 36 und 37. 27*

6. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 461

1859 - Lübeck : Rohden
Xxii. §. 11. Die Türkennoth und die Eroberung Eonstantinopels. 461 Staub sinken, der Grund und Boden des christlichen Reiches an den türkischen Reitersmann als ein persönliches Lehngut vertheilt werden, die heranblühende Jugend der unterworfenen Christenvölker in das Serail des Türkensultans sich schleppen lassen, um entweder zum mi- litärischen Dienst als Fußvolk (Janitscharen) oder Reiter (Sipahi) oder zum höhern Dienst als Beamte, Heerführer, Paschas und Ve- ziere des Großherrn abgerichtet zu werden. So mußte dies Volk von Sklaven, voll hündischer Unterwürfigkeit unter die Despotenlaune des einen Mannes, der über Leben und Eigenthum aller seiner Un- terthanen nach Willkür zu verfügen hatte, Herren werden über die Nachkommen des freiesten und bewundertsten Volkes der alten Welt. So mußte Constantinopel fallen (1453) und von dem uralten christ- lichen Kaisersitz die Fahne des Propheten von Wien und Ofen bis Bagdad und Cairo wehen. Nie hat es ein dämonischeres, folgerichtigeres und wirksameres Unterdrückungssystem gegeben, als das türkische. Es beruht nicht etwa darauf, daß das ganze Türkenvolk nie etwas Anderes war und sein durste als ein allezeit schlagfertiges Kriegsheer, oder daß die Vermehrung des Volks auch immer weitere Ausdehnung der Grenzen mit Nothwen- digkeit erforderte, daß der ganze Staat nichts Anderes als ein vergrö- ßertes Kriegslager war. Sondern das war der teuflische Gedanke, auf welchen die Türkenmacht gegründet ist: Schwächung und moralische Vernichtung des unterworfenen Volks durch Entziehung aller seiner frischesten leiblichen und geistigen Kräfte, wie sie in seinen Söhnen im- mer neu heranwächst, und Verstärkung der Uebermacht des Herrscher- volks durch Einreihung dieser eltern- und heimathlosen Söhne in die Kriegsmacht und die Beamtenwelt des türkischen Großherrn. Es ist schrecklich zu denken, daß alle die Siege, welche die Türken über die Christen erfochten haben, hauptsächlich durch Christensöhne erfochten sind, daß alle dke schändlichen und heillosen Rathschläge, die am Hofe des Großherrn oder in den Paschaliks wider die unterworfenen und be- nachbarten Christenreiche ausgebrütet sind, in den Köpfen von Christen- söhnen entstanden und von ihren Händen zur Ausführung gebracht sind. Mit dem Mark der unterjochten Völker kräftigte sich der Türke, um furchtbarer zu herrschen, um schrecklicher zu unterjochen. Nie waren bisher von anderen mohamedanischen Völkern solche vernichtende Mittel einer dämonischen Staatskunst in Anwendung gebracht. Weder die Araber noch die Seldschukken, weder die ägyptischen noch die spanischen Khalifen hatten sich also, Vampyren gleich, vom Herzblut der Christen genährt, um sie dann desto erbarmungsloser in den Staub zu treten. Aber es war freilich auch kein anderes Volk also vollständig ausgereist zum Gericht wie das Griechenvolk zu Constantinopel. Was hatte nicht der Herr schon alles von Strafen und von Erbarmungen an dies elende Geschlecht gewandt! Wie oft hatte er das schon begonnene Gericht wie-

7. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 471

1859 - Lübeck : Rohden
Xxii. §. 14. Äliedererhebung Frankreichs rc. 471 Mäßigung und Nüchternheit, Vaterlandsliebe und Selbstverleugnung, kurz aller jener patriarchalischen Tugenden, welche man an den früheren Staaten des classtschen Alterthums bewundert. Aber wie war das allmälig so anders geworden! Bald ward die schweizerische Eidgenos- senschaft allen ihren Nachbarn furchtbar und widerwärtig, nicht so sehr durch ihren Waffenmuth und ihre Unwiderstehlichkeit, als viel- mehr durch ihren Uebermuth, ihre Fehdelust, ihre Herrschsucht, ihre Nichts achtende Rücksichtslosigkeit, wo es galt, den eignen Vortheil zu wahren. Schon begannen sie, trotzend auf ihren Kriegsruhm, auch über ihre Landesgrenzen hinauszugehen, um in fremdem Sold, für fremdes Interesse, eine käufliche Schaar, gegen fremde Feinde zu fech- ten. Da hatte sie Frankreich gefangen. Von aller Verpflichtung gegen Deutschland wußten sie sich loszumachen. Sie wollten we- der zur Reichssteuer noch zum Reichsaufgebot künftig mehr zugezogen werden, unter den höchsten deutschen Gerichtshof wollten sie sich nicht stellen. Dagegen mit Frankreich hatten sie bereits 1474 jenenver- hängnißvollen Vertrag geschlossen, wonach sie ihre gesammte Jugend für hohe Kaufsummen und Jahrgelder in den Dienst des französischen Königs verkauften. Von jetzt ab sehen wir die abtrünnigen Söhne des deutschen Reichs nicht bloß im Innern Frankreichs gegen die Feinde der französischen Krone, sondern auch draußen in Frankreichs Solde gegen ihre deutschen Brüder fechten. Nachdem sie 1491 Kö- nig Karl Viii. auf seinem Eroberungszuge nach Neapel begleitet haben, helfen sie Ludwig Xu. das deutsche Reichslehen Mailand und Genua gewinnen und Venedig demüthigen. Dann wandten sie sich einen Augenblick von dem allzu sparsamen König ab und verkauf- ten sich an den kriegerischen Papst Julius Ii., der ihnen größere Summen bot, um gegen die Franzosen zu kämpfen. Nach einiger Zeit ließ ein Theil von ihnen sich doch wieder von Frankreich gewin- nen, während der andere Theil noch auf Seiten der Gegner blieb. Schon fochten unter den entgegengesetzten Bannern Schweizer gegen Schweizer. Die einst so freiheitsftolzen Söhne des Gebirges ließen für Geld sich herbei, den Gladiatorensklaven der Römer gleich, nach dem Befehl ihrer fremden Herren das eigne Blut im Bruderkampf wider einander zu verspritzen. Die Wiedererhebung Frankreichs aus dem tiefen Verfall, in wel- chen die englischen Kriege es gestürzt hatten, beginnt mit den letzten Jahren König Karl's Vii. Durch etliche wohlgewählte und klug vollendete Einrichtungen stellte er die französische Königsmacht, und damit die Macht ganz Frankreichs wieder auf eine Höhe, zu der die

8. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 500

1859 - Lübeck : Rohden
500 Xxiii. §. 7. Bekenritniß und Bündniß der Evangelischen. zertreten; ihnen ist nur wohl unter den Ruinen zerstörter Herrlichkeit, sie gedeihen nur in verwüsteten, zu Grunde gerichteten Ländern. Und diese Unholde hatten angefangen, auch unser deutsches Vaterland zu bedrohen. Schon war Ungarn ihre Beute geworden. Auf dem Schlachtfelde von Mohacz hatte der letzte König aus Dem Stamm der Jagellonen (1526) fein Leben verloren. In Ofen hatte der stolze Sultan Soliman eine Zeitlang seinen Sitz genommen; den ehrgeizi- gen und gewissenlosen Johann Zapolpa, den Fürsten von Sieben- bürgen, hatte er zu seinem Vertreter und Statthalter in Ungarn ein- gesetzt. Da nun aber König Ferdinand sich die ungarische Krone auf's Haupt zu setzen wagte, brach der zürnende Großherr mit seinen Hunderttausenden wieder hervor aus seiner Hauptstadt, über- schwemmte und verwüstete Ungarn unv lagerte sich im Herbst 1529 vor Wien. Da gerieth das ganze deutsche Volk in Schrecken. Die Protestanten, obgleich sie eben erst auf dem Reichstag zu Speier vom König Ferdinand und seinen Rathen so ungnädig behandelt und aus dem Friedeil des Reichs ausgeschlossen waren, vereinigten ihre Fähnlein und ihr Geschütz mit den Katholischen, um die „fremden Teufel" die Donau hinunterzujagen. Und schon hatten die Janitscharen vor Wien's Mauern den Muth verloren. Wie oft hatten sie gestürmt und waren immer mit schwerem Verlust zurückgeworfen. Soliman sah, daß ihm hier seine Grenze gesetzt sei, und wich zurück. Aber schon 1532 be- wegte er sich mit größeren Heeresmassen abermals gegen die deutschen Grenzen. Kurz vorher war, wie wir wissen, der Reichstag zu Augs- burg gehalten, der sch m alkald i sch e Bund geschlossen; das deutsche Reich war in einer schweren Spaltung begriffen. Soliman hatte darauf gerechnet, die Deutschen wider einander zu Felde liegend zu finden; er meinte, dies Mal würde kaum ein Grenzhüter da sein, ihm Widerstand zu leisten. Wie hatte er sich verrechnet! Daö größte und schönste Heer, welches Deutschland seit geraumen Jahren aufgebracht, stand ihm gegenüber. Er wagte nicht es anzugreifen. Nach wenigen Versuchen, in Steiermark einzudringen, um dort zu plündern, hatte er sich entschlossen, zurückzugehen, ohne auch nur das Mindeste von seinen großen Entwürfen in's Werk gesetzt zu haben. Woher nun diese Kraft und Einigkeit der Deutschen? Nicht durch die Nachgiebigkeit der katho- lischen Fürsten; die wollten wenigstens das gerichtliche Verfahren gegen die Protestanten durchaus beibehalten wissen, mochte auch das Reich dar- über zu Trümmern gehen. Es war vielmehr die Besonnenheit des Kai- sers, welcher auch den Unwillen der katholischen Fürsten nicht scheute, als die Noth de§ Augenblicks eine größere Nachgiebigkeit gegen die Prote- stanten forderte, und es war die Vaterlandsliebe der Protestanten, die nach Luther's ernster und begeisterter Aufforderung sich wie Ein Mann gegen die Türken aufmachten, ohne mit berechnender Klugheit die schwie- rige Lage des Kaisers und seines Bruders zu benutzen, um mehr als Sicherheit, Ruhe und Frieden von ihnen zu begehren. Sie waren zu- frieden, wenn sie geduldet wurden.

9. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 541

1859 - Lübeck : Rohden
Xxiv. §. 7. Gegenreformation in Polen und Oestreich. 541 aussterbenden Königshause eine Sittenlosigkeit, eine Gemeinheit, eine Wollust, eine zur Schau getragene Unzucht, daß man sich wahrlich nicht wundern kann, wie der ganze, eben noch so blühende Stamm in wenig Jahren verdorrte, wie alle drei, ja vier Söhne der Katharina noch in jungen Jahren elend dahinstarben. Und von dem Hofe aus ver- breitete sich das Gift der Schamlosigkeit, der offenbaren und geheinien Wollust über den ganzen Adel, über alle vornehme Welt, über ganz Frankreich. Und leider auch die Protestanten blieben von diesem Gifte nicht unberührt. Wir finden Wenige unter ihnen, auf die unser Auge mit herzlicher Theilnahme, Bewunderung und Ehrfurcht blicken könnte, die festgestanden hätten mitten in der verderbten Umgebung. Auch ein Cond6 läßt nicht ab, der Wollust zu fröhnen, auch ein Heinrich von Navarra ist ein ausschweifender Lüstling. Vergleicht man diesen König Heinrich Iv. mit seinen Vorgängern und Nach- folgern, so mag er als ein Stern und hochzupreisendes Licht unter ihnen erscheinen. Es fehlt ihm auch nicht an jener hochherzigen Rit- terlichkeit, Talent und Gewandtheit, die dem Franzosen so wohl steht. Nichts desto weniger muß man über ihn das Urtheil sprechen, daß er durch seine Sittenlosigkeit und Maitressenwirthfchaft noch auf dem Thron ein überaus schweres Aergerniß gegeben, ein noch schwereres aber durch die Leichtfertigkeit, mit der er zweimal seinen Glauben abschwor, einmal aus Furcht, das zweite Mal aus Lust, aus Herrschbegier. Für den Besitz von Paris, für den Thron Frankreichs war ihm sein evangelischer Glaube feil. Auch das Haus Bourbon, sehen wir, hat sich wie alle neu eintretenden Herrschergeschlechter in Frankreich, mit einem Brand- mal im Gewissen auf den Thron geschwungen; und wir wissen, auch das Haus Bourbon ist wie alle übrigen in Blut und Jammer zu Grunde gegangen. tz. 7. Gegenreformation in Polen und Oestreich. Unter dem Eindruck jeneö schrecklichen Ereignisses (1572), welches wir als Bartholomäusnacht zu bezeichnen gewohnt sind (Philipp Ii. und Papst Gregor Xm. ließen Dankfeste feiern), war der katho- lische Angriff mit verstärktem Eifer nach allen Seiten hin gerichtet wor- den. Wir sahen schon, zu welchen Ergebnissen er am Rhein, in Franken, in Westphalen und den Niederlanden geführt hat; mit wie großen Gefahren er in England zurückgewiesen wurde. Zu derselben Zeit waren die Jesuiten auch in Schweden eingedrungen. Schon hatten sie den König Johann Ii. in ihren Netzen, als noch zu rech- ter Zeit der allgemeine Widerwille des Volks und der unkluge Uebcr- muth der Eindringlinge die Gefahr für das evangelische Land besei- tigte. Desto fester setzten sie sich in Polen. In diesem Lande waren nämlich die Protestanten bereits so zahlreich und so mächtig geworden, daß sie sich, wenn sie gewollt hätten, leicht einen protestantischen Kö-

10. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 577

1859 - Lübeck : Rohden
Xxv. §. 5. Preußens Herrlichkeit unter Friedrich Ii. rc. 577 rede gegen solchen Kirchenzwang nur desto stärker, und die Wirkung des ganzen Verfahrens schlug bald genug in das Gegentheil um. §. 5. Preußens Herrlichkeit unter Friedrich Ii. und der wachsende Unglaube. In der langen Jammergeschichte der Schwächung und Verach- tung unseres Volks und Vaterlandes fühlen wir uns plötzlich wie von einem erfrischenden, belebenden Hauche angeweht, indem wir dem Helden des vorigen Jahrhunderts, Friedrich Ii., begegnen. Wie ein Jahrhundert früher das Gestirn Ludwig's Xiv. in Frankreich aufgegangen war, so jetzt die Sonne Friedrich's Ii. von Preußen (1740—86). Aber es war ein großer Unterschied zwischen beiden. Bewundert, angestaunt, gepriesen, gefeiert sind sie beide, aber nach- geahmt konnte nur der Franzose werden. Denn Ludwig Xiv. be- saß ja durchaus keine ungewöhnlichen geistigen Eigenschaften und ab- sonderliche Talente; nur der theatralische Schein und Pomp, mit dem er sich umgab, nur die Pracht und Liederlichkeit seines Hofes und Wesens, nur seine ungeheure Lügenhaftigkeit und Frechheit, seine rück- sichtslose Vergötterung des eignen Jch s, das war es, was die Leute in einem fortwährenden Taumel der Bewunderung erhielt; aber der- gleichen ist nicht schwer nachzuahmen. Bei Friedrich Ii. hingegen, was wollte man an ihm nachahmen? Etwa seine äußere Haltung, seine unscheinbare Kleidung, seinen militärischen Ueberrock, seinen Krück- stock sammt Reitstiefeln und Windhunden? Aber wer hätte auch nur in dem königlichen Blick des durchbohrenden Auges, wer hätte in dem innern Adel des ganzen Wesens ihm gleichen können? Und vor allen Dingen, wer hätte seine Siege erfechten, seine Thaten ihm nachthun, in Reden und Schriften ihm nacheifern können? Alles, was Fried- rich war und leistete, das war und leistete er durch die ihm ver- liehene hohe Geisteskraft, durch den Genius, der in der kleinsten wie in der größten Handlung, Rede und Bewegung in eigenthümlicher, neuer und schöpferischer Weise hervortritt. Durch den ihm allein vor allen Zeitgenossen mitgegebenen durchdringenden, umfassenden, urkräf- tigen Geist hat er Preußen groß gemacht und den Ruhm seines Na- mens für alle kommenden Geschlechter und Jahrhunderte begründet. Fügen wir hinzu, daß einem preußischen Fürsten nie eine schönere Ge- legenheit zur Vergrößerung seines Reichs und zur Erwerbung kriege- rischen Ruhmes geboten worden ist, als ihm gleich nach seinem Re- gierungsantritt bei dem plötzlichen Tod Kaiser Karl's Vi. (7 1740). Da fanden sich glücklicherweise noch alte rechtliche Ansprüche der bran- V. Rohden, Leitfaden. 37
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